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Bleichewiese

In Olpe gab es zwei so genannte Bleichewiesen, die Untere und die Obere Bleichewiese, die den Bewohnern der Stadt als öffentliche Plätze zum Ausbreiten und Bleichen der gewaschenen Wäsche dienten. Sie sind schon seit dem 18. Jahrhundert für diesen Zweck belegt.

Die Obere Bleichewiese lag im Weierhohl zwischen der Olpe und dem Mühlengraben. Hier am Mühlengraben, der erst 1967 zugeschüttet wurde, befanden sich noch um 1900 hölzerne Waschbänke. Auf alten Fotos sind sie noch zu sehen. Das Waschen gehörte zur Hausarbeit, je nach Familie zu der der Mägde. Es gab aber auch den Beruf der Lohnwäscherinnen. Die Wäscherinnen legten die gewaschenen Wäschestücke auf das saubere Gras ins Sonnenlicht, wobei durch das ständige Anfeuchten und Nachtrocknen der Bleicheffekt entstand.

Mit dem Anschluss der Häuser an die Hauswasserversorgung ab 1888 sowie dem Einzug neuer Techniken und Geräte in die Haushalte verlor der Platz seine ursprüngliche Funktion. Er wurde darauf recht unterschiedlich genutzt, in der Nachkriegszeit jahrelang auch als Markt. So wie wir den Platz heute sehen, gibt es ihn erst seit dem Jahr 2002. Seit der Neugestaltung der Fläche vermittelt diese mit den damals aufgestellten Figuren einen Eindruck von der früheren Zeit. Vier Bronze-Skulpturen von Wäscherinnen, die von der damals in Finnentrop lebenden Bildhauerin Anneliese Schmidt-Schöttler (†) entworfen wurden, zeigen Details ihrer Tätigkeit, den Transport, das Ausbreiten und das Begießen der Wäsche sowie zentral den eigentlichen Waschvorgang an einem von Wasser gespeisten Brunnen daher auch die Bezeichnung „Brunnenplastik“. Die anschauliche Wirkung wird durch das Plätschern des Wassers noch verstärkt. Das Denkmal wurde durch die Schenkung einer Olper Bürgerin an die Stadt Olpe finanziert.

Auf der Unteren Bleichewiese an der Franziskaner- und Mühlenstraße erhebt sich seit 1928 das Postgebäude, in dem sich heute eine Anwaltskanzlei befindet.

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