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Obere Mühle

Die Stadt Olpe besaß nachweisbar seit dem 16. Jahrhundert zwei Kornmühlen. Diese waren zur Versorgung der Bevölkerung mit Mehl wichtig, ebenso aber auch als städtische Einnahmequelle. Hier, am Ende des Weierhohls, befindet sich der Standort der Oberen Mühle, im Volksmund auch als Oberste Mühle bezeichnet. Die Untere oder Unterste Mühle dagegen stand dort, wo sich heute das Olper Kino an der Franziskanerstraße befindet. Beide Stadtmühlen wurden über den seit 1502 nachweisbaren Mühlengraben mit der zum Antrieb der Wasserräder notwendigen Energie versorgt. Dieser Graben wurde hinter der heutigen Stadthalle von der Olpe abgezweigt, verlief parallel zur Stadtmauer und zur Olpe durch das Weierhohl und mündete später in die Bigge. Seit 1580 wurde dem Mühlengraben weiteres Wasser aus der Bigge zugeführt, das ihm mittels eines Aquäduktes über die Olpe zugeleitet wurde. Hier befindet sich heute die hölzerne Brücke über die Olpe im Weierhohl. Erst 1967 wurden die Mühlengräben zugefüllt.

Die Mühlen dienten seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr nur zum Mahlen von Getreide, sondern auch zum Antrieb von Maschinen für andere Gewerke. Die Obere Stadtmühle brannte 1902 ab und wurde nicht wiedererrichtet. Zur Erinnerung an sie wurde 1993 am alten Standort eine Nachbildung des Mühlrades aufgerichtet. Das Umfeld wurde damals ebenfalls neu gestaltet.

Das Mühlrad im Weierhohl hat einen Durchmesser von ca. zwei Metern und ist ca. 60 Zentimeter breit. Die Rotation des Rades durch den steten Wasserzufluss hat nicht nur einen optischen, sondern auch einen akustischen Effekt auf den Betrachter. Ein alter Mühlstein verweist auf die frühere Herstellung von Mehl aus Getreide. 2017 wurde das Mühlrad aufwändig restauriert.

Stationen im Überblick

Der Verlauf des Mühlengrabens im Weierhohl unterhalb der ehemaligen evangelischen Schule. Foto um 1940

Quelle: Stadtarchiv Olpe

Ruine der 1902 abgebrannten und nicht wieder aufgebauten Obersten Stadtmühle im WEierhohl unterhalb des Hexenturms und der evangelischen Schule. Das Foto zeigt eine kolorierte Ansichtskarte um 1910.

Quelle: Stadtarchiv Olpe

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