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Marktplatz

Am Vormittag des 28. April 1795 zerstörte eine große Feuersbrunst die Olper Innenstadt. Innerhalb einer Stunde brannten über 250 Häuser ab – rund 80% der Gebäude der Stadt. Auf Anordnung des Landesherrn, des Kurfürsten von Köln, wurde die Stadt unter Leitung des kurkölnischen Baumeisters Johann Adam Stahl binnen kürzester Zeit auf einem völlig anderen Grundriss neu errichtet. Oberste Devise bei diesem nach klassizistischen Bauideen angelegten Wiederaufbau war der Schutz vor einer erneuten Brandkatastrophe: Breite, rechtwinklig sich kreuzende Straßen bestimmen seither die Innenstadt von Olpe. Die zumeist in Fachwerk neu errichteten Häuser mussten mit einem vorgeschriebenen Abstand zueinander gebaut werden. Im Zentrum der Stadt entstand ein großer, nahezu quadratischer Marktplatz – auf einem Areal, das bis zum Brand noch bebaut gewesen war. Dieser Platz bildete beim Wiederaufbau die beste Wohnlage, an der große, zweigeschossige Häuser durch vermögende Bürger errichtet wurden – damals vorzugsweise Bäcker und Bierbrauer. Die einfacheren, deutlich kleineren Häuser der Handwerker und Tagelöhner entstanden in der benachbarten Winterbergstraße oder in der Felmicke. Einen weiteren Schutz vor Brand boten verschieferte Dächer. Eine feste Bedachung war zwar seit 1795 vorgeschrieben, diese konnten sich aber nur die reicheren Bürger leisten. Die Fachwerkhäuser der kleinen Leute waren gelegentlich noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts mit Stroh gedeckt. Schiefer zum Schutz wurde zunächst auch an der Wetterseite von Häusern angebracht; eine Verschieferung des gesamten Gebäudes bürgerte sich erst seit Ende des 19. Jahrhunderts ein.

Seit 1907 wurden die Straßen der Innenstadt mit Linden bepflanzt. So entstanden nicht nur prachtvolle Alleen, so dass die Stadt die Bezeichnung „Lindenstadt“ oder „Stadt der 1000 Linden“ erhielt, sondern Linden schützten im Brandfall auch vor Funkenflug.

Stationen im Überblick

Marktplatz und alte St.-Martinus-Kirche um 1905.

Quelle: Stadtarchiv Olpe

Oben:
Panoramablick vom Kirchturm auf den oberen Marktplatz. Foto um 1909
Unten:
Marktplatz und alte St.-Martinus-Kirche um 1905

Quelle: Stadtarchiv Olpe

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